Definition

Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung. Hervorgerufen wird Aphasie durch eine Schädigung bestimmter Teile des Gehirns. Die Aphasie kann alle sprachlichen Ebenen beeinflussen: Verstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben. Wie stark die jeweiligen Fähigkeiten betroffen sind, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es kommt darauf an, welche Bereiche im Gehirn wie schwer geschädigt sind.

Die Betroffenen kommen nicht mit Aphasie auf die Welt! Aphasie wird ausgelöst durch eine Erkrankung des Gehirns:

  • Schlaganfall
  • Hirntumor
  • Hirnverletzung (Unfall, Schädel- Hirn- Trauma)
  • Hirnblutung
  • Entzündungen des Gehirns
  • Hirnabbauprozesse

Symptome

Sprechen

Viele Betroffene haben Probleme spontan zu sprechen. Manche sprechen deshalb sehr langsam. Andere wissen, was sie sagen möchten, finden aber die passenden Worte nicht. Wieder andere können nur mit viel Anstrengung Silben aneinanderreihen und äußern. Einige können flüssig sprechen, aber verwechseln dabei Laute oder Begriffe.

Lesen

Beim Lesen von Texten verstehen die Betroffenen oft nicht alle Sätze. Sie müssen sich anhand von Bildern, einzelnen Wörtern und ihrem generellen Wissen über ein Thema die Bedeutung des Textes erschließen.

Verstehen

Schwer Betroffene verstehen häufig nur einzelne Wörter. Was ihr Gegenüber ihnen mitteilen möchte, müssen sie sich anhand der Situation, der Mimik und der Gestik ihrer Gesprächspartner:innen erschließen. Gruppengespräche und Diskussionen sind auch für Menschen mit leichter Aphasie schwer zu verfolgen.

Schreiben

Beim Schreiben werden Buchstaben vertauscht oder hinzugefügt, ersetzt oder ausgelassen. Oder das Wort wird richtig geschrieben, passt jedoch inhaltlich nicht in den Satzzusammenhang.

Begleitsymptome

Zum Beispiel Halbseitenlähmung. Ist die Linke Seite des Gehirns geschädigt,
tritt die Lähmung der rechten Körperhälfte auf und umgekehrt. Bei Aphasiker/innen ist die Lähmung der rechten Seite häufiger.

Beim Gesichtsfeldausfall ist das normale Sehen eingeschränkt und die Raumwahrnehmung ist verändert . Es können beide Augen betroffen sein oder nur eines. Als Begleitsymptom bei Aphasie ist oft die rechte Seite betroffen.

Berührungen,  Temperaturunterschieden und Schmerzen werden kaum oder verfälscht wahrgenommen. In manchen Fällen wird die gelähmte Körperseite gar nicht mehr wahrgenommen.

Dieses Problem kommt vor allem in der Anfangsphase vor. Das Schlucken muss wieder neu erlernt werden.

Die Koordination zwischen der Steuerung von Sprechatmung, der
Stimmgebung und den Artikulationsbewegungen ist gestört. Das wird häufig
als undeutliche Aussprache wahrgenommen.

Bestimmte Bewegungen können nicht korrekt ausgeführt werden. Auch die
die Koordination der Muskeln kann gestört sein.

Über einen längeren Zeitraum konzentriert zu bleiben fällt oft schwer. Das Gehörte oder Gesehene kann nicht mehr richtig verarbeitet werden. Das Kurzzeitgedächtnis ist häufig betroffen, sodass die Merkfähigkeit geringer ist.

Gefühle können oft schlechter kontrolliert werden. Dadurch kann es zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen kommen. Vermehrt treten Depressionen, Aggressionen und Wesensveränderungen auf.

Betroffenen fällt es oft schwer sich selbst zu aktivieren. Dadurch fallen alltägliche Aufgaben oft schwer.

Häufig treten im Zusammenhang mit Hirnschädigungen auch krampfartige Anfälle auf. Diese können unterschiedlich stark und in unterschiedlichen Häufigkeiten auftreten.

Gesichtsausdrücke und Handbewegungen werden falsch eingesetzt. Die Betroffene Person nickt beispielsweise und will damit “nein” gestikulieren.